Bei der
kommenden Nationalratssitzung am Donnerstag und Freitag dieser Woche
wird unter anderem über die Vorratsdatenspeicherung und die
neuerliche Fremdenrechtsnovelle abgestimmt. Bereits sechs
Mitgliedsstaaten der EU haben den Gesetzesentwurf für die
Vorratsdatenspeicherung als unvereinbar mit den Grundrechten gekippt
- unter anderem Deutschland. Die Grünen schlagen vor, den
umstrittenen Entwurf von der Tagesordnung zu nehmen und auf
europäischer Ebene neu aufzurollen. Man wartet auf die angekündigten
Abänderungsanträge seitens der SPÖ, kann sich aber auch
vorstellen, dass der Entwurf von der Regierung vollkommen unverändert
durchgewunken wird. Auf Unverständnis stösst man auch bei der
neuerlichen Fremdenrechtsnovelle, wie auch die Aussagen der neuen
Inneministerin Johanna Mikl-Leitner, keinen Handlungsbedarf zu sehen.
Eva Glawischnig, Bundesobfrau der Grünen:
"Das
ist eine politische Strategie: Alle vier Monate wird das Fremdenrecht
verschärft. Mir kann keiner erklären, dass alle vier Monate neue
Notwendigkeiten auftauchen, gegen Asylwerber verschärft vorzugehen.
Dass ist politisches Kalkül, um das Thema am Kochen zu halten,
einerseits gegen die FPÖ den Laden dicht zu machen und die SPÖ in
Bedrängnis zu bringen. Das ist die Strategie der ÖVP, das hat mit
einer strukturierten Flüchtingspolitik absolut nichts mehr zu tun!
Alle Menschen in diesem Bereich sagen, diese Gesetze sind nicht mehr
lesbar und exekutierbar!"
Zufrieden
ist Eva Glawischnig mit der Einigung in der Kärntner
Ortstafelfrage, obwohl es doch 56 Jahre gedauert hat, bis man die
von der Verfassung garantierten Minderheitenrechte umgesetzt hat...