Nachdem letzte Woche im Parlament das Finanzrahmengesetz für die Jahre 2012 bis 2015 verabschiedet wurde, ist es nun klar: Obwohl die Regierung Bildung als zentrales Zukunftsthema erkennt, wurden Bildung, Forschung und Entwicklung finanziell ganz hinten in der Prioritätenliste gereiht. Besonders schlecht sieht es für die Universitäten aus, denn das angekündigte Ziel der zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Hochschulen kann mit den vorgesehenen Mitteln laut Experten nicht erreicht werden. Noch bis zum ersten Juli haben Österreicherinnen und Österreicher die Möglichkeit das Volksbegehren Bildungsinitiative, das vom ehemaligen Finanzminister und Industriellen Dr. Hannes Androsch, Vorsitzender des Rates für Forschung, Technologieentwicklung, angeführt wird, zu unterschreiben. Im Interview erklärt Androsch, wieso das Finanzrahmengesetz 2012 bis 2015 kontraproduktiv für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes ist und welche Schritte für eine produktive Bildungspolitik nötig sind:
„Vor allem darf man die Zukunft nicht gefährden. Wir leben heute noch von der Ernte, die in der Vergangenheit gesät wurde. Wenn wir heute nicht säen, dann können die Nachkommen in 15 Jahren von dieser Ernte, die nicht gesät wurde, nicht leben. Die Deutschen machen auch eine Budgetkonsolidierung aber bei dieser ist Bildung, Wissenschaft und Forschung ausgenommen. Im Gegenteil, sie legen noch elf Milliarden in diesem Zeitraum dazu. Das hieße für uns 1,1 Milliarden und das ist genau das, was Bildung, Wissenschaft und Forschung benötigen...