Seit März
gibt es eine neue Behandlungsmöglichkeit für die
Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose: Fingolimod wird oral
eingenommen und soll dadurch eine individuellere Therapie
erleichtern, da man etwa keine Spritzen oder Infusionen mehr benötigt
wie bei anderen Methoden. Der Wirkstoff ist zugelassen für Patienten
mit schubförmig remittierender MS, wo das Krankheitsbild in Schüben
auftritt, die Beschwerden aber noch nicht chronisch sind. Der
Immunmodulator tötet dabei die körpereigenen Abwehrkörper nicht
ab, sondern hemmt sie teilweise. Dr. Franz Fazekas, Vorstand der
Universitätsklinik für Neurologie der Universität Graz, über die
Wirkung von Fingolimod:
"Vereinfacht
ist es so, dass dieser Stoff die autoaggressiven Substanzen so durch
die Blockade des Botenstoffes so verändern, dass sie im Lymphknoten
bleiben und nicht dort hinkommen, wo sie für die Betroffenen
gefährlich werden: Im Gehirn. Dabei hemmt sie nicht alle
Lymphozythen, sondern nur jene, die für den weitere Aktivität der
Krankheit eine Rolle spielen."
Fingolimod
ist im Handel unter dem Namen Gilenya erhältlich. Nach einer Studie
der Firma Novartis verringert das zugelassene Präparat die Anzahl
der Krankheitsschübe pro Jahr, den Behinderungsfortschritt, und die
im Gehirn nachweisbaren Läsionen um jeweils 20-30% gegenüber einem
Placebo. Dr. Thomas Berger, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie
an der Universitätsklinik für Neurologie Innsbruck, über die
Zulassung des Medikaments für Patienten:
"Das
Medikament ist zugelassen für zwei Gruppen mit schubhaftem
Krankheitsverlauf...