Die österreichischen Bauern sind zunehmend von Preis- und Einkommensschwankungen betroffen. Im Landwirtschaftsministerium möchte man aber nicht den Weg der WTO gehen, die im Sinne der GATT den Staat als Krisenhelfer einbindet. Man möchte mehr die Eigenvorsorge der Bauern unterstützen und Rücklagen für Krisen anhäufen. Seit dem Jahr 2007 schwanken Preise für Agrarprodukte stärker als zuvor. Dabei sind nicht nur Produktionsschäden durch Naturereignisse, oder Konsumeinbrüche wie bei der EHEC-Krise für die Einkommenseinbußen der Bauern verantwortlich: Auch die Finanzmärkte spezialisieren sich vermehrt auf Agrarprodukte. Dr. Franz Sinabell, Studienkoordinator, WIFO, über das schwankende Einkommen der Bauern:
"Es sind alle Betriebe betroffen von Einkommensvolatilität. Im Jahr 2009 hat man gesehen, dass viele Betriebe davon negativ betroffen sind: 2009 haben 67% der Betriebe weniger verdient, als im Vorjahr, das mittlere Einkommen ging um 14% zurück. Deutlich mehr als ein Viertel hatten Einkommensrückgänge von mehr als 30%!"
Umweltminister Niki Berlakovich möchte einen Ausbau der Risikovorsorge auf zwei Arten:
Allgemein sollen Landwirte besser beraten werden, wie sie ihr Risikomanagement selbst organisieren können. Man möchte aber auch verstärkt auf die Genossenschaften zurückgreifen. Die Milchkrise vor zwei Jahren habe gezeigt, wie sie in Krisensituationen das Risiko verteilen und eine bessere Absicherung schaffen können. Als zweite Schiene soll es einen Ausbau der Eigenvorsorge im Sinne der österreichischen Hagelversicherung geben...