Bis zu fünf Prozent, also 300.000 Österreicher, leiden an Alkoholsucht. Pro Jahr sterben einundachtzig Personen an den Folgen des Alkoholismus. Zusätzlich konsumieren dreißig Prozent der österreichischen Männer und zehn Prozent der österreichischen Frauen Alkohol in einem gesundheitsschädigenden Ausmaß. Besonders gefährdet, so die Spezialisten, sind Jugendliche und hier vor allem junge Männer. Aber auch junge Frauen greifen immer öfter zum Alkohol. Laut Studien gelten bereits drei Prozent der männlichen Achtzehnjährigen als klinisch Abhängig, fünfzehn Prozent missbrauchen Alkohol und dreißig Prozent trinken Alkohol wegen der berauschenden Wirkung. Wer seine Kinder schützen möchte, sollte ihnen auf alle Fälle ein warmes emotionales Umfeld während des Aufwachsenes bieten, so die Experten. Denn eine starke und ausgeglichene Persönlichkeit kann der Schlüssel zum Umgang mit Alkohol sein. Dazu Univ. Prof. Dr. Otto Lesch, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Suchtmedizin, Präsident ESBRA Kongress 2011:
„Es gibt sowohl protektive Faktoren für Suchtmittel- und Alkoholgebrauch, wie auch gefährdende Faktoren. Diese Faktoren sind zum Teil das Suchtmittel selber, also die Frage der Erreichbarkeit und des Images des Suchtmittel in einer Jugendgruppe. Auch die Frage der Wirksamkeit ist bedeutend: Je stärker es Antrieb, Befindlichkeit und Sexualität verändert, um so gefährlicher ist das Suchtmittel. Dann gibt es individuelle Faktoren. Die haben damit zu tun, wie weit ich meinem Erwachsenwerden in meiner Selbstsicherheit gestützt worden bin und wie weit ich gelernt habe, Beziehungen zu haben.“
Eine weitere Gesellschaftsgruppe, die besonders von Alkoholismus gefährdet ist, sind die von Armut betroffenen Menschen...