Durch eine Beschwerde
beim Internationalen Strafgerichthof möchten mehrere Organisationen
die Gerichtsbarkeit von Vertretern des Vatikans geltens machen. Man
habe die Schrift letzten Dienstag dem Chefankläger des
Internationalen Strafgerichtshofs, José Luis Moreno
Ocampo, übermittelt. Die Beschwerde richtet sich speziell gegen Papst Benedikt
XVI., Kardinal William Levada, Kardinal Angelo Sodano und Kardinal
Bertone. Eingereicht wurde die Beschwerde von SNAP, der
internationalen Organisation der Betroffenen von Missbrauch durch die
Kirche, sowie der amerikanischen Menschenrechtsorganisation Center
for Constitutional Rights CCR. Man fordert die Untersuchung der
gemeldeten Missbrauchsfälle und spricht in der Schrift von
Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Barbara Blaine, Präsidentin von
SNAP:
"Kein einziges Mal in
diesen Jahren hätten wir gesehen, dass die Kirche die Kinder
geschützt hätte. Außer, sie ist dazu gezwungen worden - entweder
durch Journalisten, die darüber berichteten, duch Opfer, die sich zu
Wort gemeldet haben, oder durch Staatsanwälte, die begonnen haben,
einen Fall zu verfolgen. Nur dann wurden irgendwelche Maßnahmen
gesetzt! Es ist uns weltweit kein Fall bekannt, dass ein Bischof
einen Priester aus seinem Amt enthoben hätte, einfach weil er wußte,
was los war, und dass das die richtige Vorgehensweise wäre!"
Man wirft Vertretern
der Kirche Folter und Vergewaltigung vor, und dass sie in ihren
jeweiligen Positionen mitgewirkt hätten, Missbrauchsvorfälle zu
verheimlichen...