Die Österreichische
Regierung hat im heutigen Ministerrat eine Schuldenbremse nach
deutschem Vorbild beschlossen. Mit den neuen gesetzlichen Regelungen
soll eine langfristige Schuldentilgung bis 2020 auf 60% des BIP in
der Verfassung festgeschrieben werden. 40 Mrd. Euro soll Österreich
damit in den nächsten 9 Jahren einsparen. Derzeit liegt die
Gesamtverschuldung bei 73,3%; Österreich liegt damit zwar unter dem
EU-Schnitt, ausgelagerte Schulden wie die Finanzen der ÖBB oder der
Asfinag sind dabei aber noch nicht einberechnet. Ab nächstem Jahr
erden die entsprechenden EU-Richtlinien übernommen, ab 2017
zusätzlich auch die eigenen Bestimmungen. Michael Spindelegger,
Vizekanzler:
"Die Zinszahlungen
für aufgenommene Schulden engen immer stärker unseren Spielraum
ein. Das wollen wir umkehren: Wenn wir weniger Zinsen zahlen für
unsere Schulden, steigt auch der Raum, um sich zu bewegen und
Investitionen in die Zukunft zu tätigen. Es wird über viele Jahre
einen Schritt nach dem anderen bedeuten. 2020 soll dann der markante
Punkt sein, an dem wir wieder die Kriterien von Maastricht von
höchstens 60% Verschuldung im Vergleich zum BIP erreichen werden."
Heute entscheidet die
Rating-Agentur Standard & Poor's, ob Österreich das Triple-A
Rating behält. Argumentiert wird diese Maßnahme unter anderem mit
der starken Abhängigkeit der österreichischen Exporte von Italien,
weshalb auch Frankreich um seine höchste Bonitätsstufe bangt...