Frauen fühlen sich benachteiligt und wollen von der Kirche anders behandelt werden, sonst droht oftmals der Austritt. Das geht aus einer neuen repräsentativen Studie hervor, die von der Frauenzeitschrift „Welt der Frau“ in Auftrag gegeben wurde. Neununddreißig Prozent der befragten Frauen sind der Meinung, die Kirche würde den Frauen nicht gerecht und das obwohl Frauen mehr als Männer das konkrete Leben der Kirche tragen. Die Gruppe der Frauen unter dreißig stört der Umgang der Kirche mit den Geschlechtsgenossinnen besonders. Nicht zuletzt ist dies für viele ein Grund zum Austritt. Dazu Dr.in Petra M. Steinmair-Pösel, Universitätsassistentin, Institut für Sozialethik, Universität Wien
„Vierzig Prozent der unter dreißigjährigen Frauen haben bereits einmal an einen Kirchenaustritt gedacht. Von diesen vierzig Prozent sagen fünfundzwanzig Prozent sie sind fest entschlossen auszutreten. Ungefähr der gleiche Anteil ist fest entschlossen zu beleiben. Ungefähr fünfzig Prozent sind im Bleibe-Standby, also die sind unentschlossen und wären kirchlicherseits zu gewinnen, wenn es entsprechende Angebote und Orte gäbe.“
Einerseits ist es den Frauen wichtig, dass sie als vollwertige und gleichberechtigte Mitglieder gelten, auch wenn sie etwa geschieden, alleinerziehend oder wiederverheiratet sind. Andererseits wollen Frauen mehr Funktionen in der Kirche übernehmen. Vierundsechzig Prozent der befragten Frauen und fünfzig Prozent aller befragten Männer sagen, dass es mehr Frauen in der Kirchenleitung braucht und das Frauen aus der Schattenarbeit treten sollten...