Der Tourismus verzeichnete 2011 mit rund 185.000 Beschäftigten im Jahresdurchschnitt einen neuen Beschäftigungsrekord in Österreich. Im Vergleich zu 2010 arbeiteten letztes Jahr um zwei Prozent mehr Personen in der Branche. Doch trotz des Beschäftigungszuwachses sind die Arbeitsbedingungen präker. Seit Jahren gibt es laut Spezialisten eine erkennbare Entwicklung hin zur Geringfügigkeit- und Teilzeitbeschäftigung. Zusätzlich werden immer mehr Dienstleistungen ausgelagert, das heißt die Leiharbeit nimmt zu. Dazu Rudolf Kaske, Vorsitzender der Gewerkschaft vida:
„Insgesamt sind die Beschäftigungsverhältnisse im Tourismus alarmierend, weil wir feststellen, dass geringfügige Teilzeitbeschäftigung und atypische Beschäftigung zunimmt. Wir haben in Österreich insgesamt 3,4 Millionen unselbständige Erwerbstätige und in der Zwischenzeit mehr als 900.000, die atypisch beschäftigt sind Das bedeutet für die Menschen ein Einkommen, mit dem man in Wahrheit nicht auskommen kann und wenn sie krank oder arbeitslos werden, dass sie ein weiteres Problem haben, Stichwort Arbeitslosengeld und Nettoersatzrate von 55 Prozent. In der Folge heißt das, dass diese Menschen in Zukunft die Mindestrentner sein werden. Daher versuchen wir, dass möglichst viele Menschen in Vollzeitbeschäftigung sind.“
Besonders auch die Bedingungen für Lehrberufe in der österreichischen Tourismuswirtschaft werden von der Gewerkschaft vida kritisiert. Weil diese teils unzumutbar seien, komme es immer wieder zu Lehrabbrüchen oder aber es wird den Jugendlichen die Motivation genommen nach einer Schnupperzeit weiter im Betrieb zu bleiben:
„Da sind wir derzeit wirklich nicht konkurrenzfähig...