21 Prozent der deutschen Jugendlichen sind laut der renommierten Berliner Sozialforscherin Jutta Allmendinger praktisch Analphabeten. Sie könnten zwar Texte lesen, aber nicht richtig verarbeiten. Der Österreichische Bildungsexperte Dr. Michael Lemberger sieht für Österreich eine ähnlich hohe Quote. Um Kinder zum Lernen zu motivieren und sie auch optimal auf die Zeit nach der Schule vorzubereiten schlägt er ein Bildungsmodell namens Kompetenz Lernen vor:
„Der Stadtschulrat Wien hat 2011 einen Feldversuch gestartet mit de facto Analphabeten, die zwischen 14 und 15 Jahren alt waren und mit unserer Methode nachweislich binnen fünf Wochen grundlegende Lesefertigkeit erworben haben.“
Das neue Bildungsmodell soll ohne zusätzliche Kosten und Umstrukturierungsprozesse auskommen. Dass Kompetenz Lernen funktioniert, wurde bereits in einer Modellschule in Tirol wissenschaftlich evaluiert. Wie das Modell funktioniert erklärt die Entwicklerin des pädagogischen Modells und Leiterin der Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Wien, Gerhild Trummer:
„Das Modell das ich entwickelt habe ist praktisch ein Haus, das mit dem gefüllt wird, was in einer Schule schon vorhanden ist. In der Grundschule wird sehr offen gelernt, um die Persönlichkeit und Selbständigkeit des Kindes zu fördern. Die soziale Kompetenz wird durch Gruppenarbeit gefördert – das alles habe ich in dieses Konzept mit hinein genommen. Basis ist der europäische Referenzrahmen für Schlüsselkompetenzen...