Die Ölpreise werden weiterhin stark steigen. Das ist zwar nichts Neues, aber die derzeitigen politischen Spannungen im Nahen Osten beschleunigen diesen Trend rasant. Rohöl der Sorte Brent markierte 2011 ein neues durchschnittliches Allzeithoch von 111 US- Dollar je Barrel. Ein Anstieg auf 123 US- Dollar werden in den nächsten 12 Monaten erwartet. Ronald Stöferle, Rohstoffanalyst der in Wien ansässigen Erste Group, klärt im Rahmen des Ölreports 2012 auf:
"Wir erwarten eben für das erste Halbjahr eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Wir glauben eben dass Allzeithochs möglich sind, sprich, dass eben diese 147 Dollar, die wir im August 2008 gesehen haben, vielleicht überschritten werden. Wir rechnen dann aber doch damit, dass dieses hohe Preisniveau dann eine sogenannte Demand Destruction, sprich dass seitens der Konsumenten eben doch einen geringeren Konsum, auslösen wird. Das glaube ich, könnte sich dann eben doch in einem signifikanten Nachfragerückgang widerspiegeln. Und insofern erwarten wir bis zum März 2013, bis zum nächsten Ölreport, einen durchschnittlichen Preis von 123 USD je Barrel Brent."
Getrieben wurde die Ölpreisentwicklung im Vorjahr in erster Linie von der Angebotsseite und den Unruhen im Nahen Osten und Nordafrika. Aber auch ein Rückgang der Investitionen in neue Öl- und Gasfelder sowie fehlende Modernisierungen von maroden Produktionsstandorten sind Gründe. Stöferle über die Preistreiber:
"Was waren jetzt die Preistreiber im letzten Jahr? In erster Linie kamen die Preistreiber natürlich von der Angebotsseite, sprich die Unruhen in der gesamten NENA Region, also Middle East und North Africa...