Über 500 000 Menschen in Österreich benötigen zu Hause Hilfe in Form von Pflege oder Betreuung. Viele Pflegende sind Familienangehörige. Dass auch viele junge Menschen darunter sind, blieb bis jetzt eher im Dunklen. Das Jugendministerium schätzt, dass 25.000 Kinder und Jugendliche für ihre Angehörigen einer Pflege- oder Betreuungstätigkeit nachgehen. Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin der Interessensgemeinschaft pflegender Angehöriger:
"Wir rechnen damit, dass es ca. 500.000 Menschen in Österreich sind, die zu Hause gepflegt werden. Das heißt, es gibt ca. 1 Million Menschen, die diese Pflege leisten. Denn meistens haben die Menschen nicht nur einen Angehörigen oder eine Angehörige, sondern es gibt auch mehr in der Familie, die sich damit beschäftigen. Diese Leistung, die die Menschen erbringen, ist für Erwachsene Menschen bereits eine sehr große Belastung, aber natürlich umso mehr, wenn Kinder davon betroffen sind. Und Kinder, schätzt man in Österreich, sind ca. 25.000, die diese Pflege und Betreuung zu Hause übernehmen, die ihre Eltern in dieser Situation betreuen. Ganz oft sind es Kinder von Alleinerziehenden Müttern, bzw. Kinder, deren Eltern Suchterkrankungen haben oder nach einer Chemotherapie zu Hause sind. Und diese Kinder müssen mit diesen Situationen umgehen."
Um diese jungen pflegenden Menschen in ihren Aufgaben zu unterstützen, hat das Österreichische Jugendrotkreuz einen Pflege-Kurs ins Leben gerufen. "Pflegefit" soll den Jugendlichen Einfühlungsvermögen für ihre Angehörigen so wie ein Grundwissen im Ablauf eines Pflegealltags vermitteln...