Rund drei Viertel der Befragten Österreicherinnen und Österreicher bemängeln die Weitergabe der Preissenkungen an die Kunden durch die Energieunternehmen. Das ergibt eine vom unabhängigen market-Institut im Auftrag der E-Control durchgeführte Befragung zur Einschätzung der österreichischen Kunden zur Situation am heimischen Strom- und Gasmarkt. Obwohl an den Großhandelsmärkten die Preise im letzten Jahr gesunken sind, haben die Endkunden wenig von dieser Entwicklung profitiert. Heute ist Österreich bei Gas und bei Strom unter den 10 teuersten Ländern in Europa. 2006 waren Österreichs Haushaltsstromkosten noch die sechstgünstigsten  der ganzen Europäischen Union. Bei Gas lag Österreich auf dem zwölften Platz. Schon im letzten Jahr hat die Energie-Control Austria für die Regulierung der Elektrizitäts- und Erdgaswirtschaft niedrigere Preise für Haushaltskunden gefordert. Doch ein transparenter Informationsaustausch und Diskurs mit den Unternehmen ist bis heute nicht gelungen. Der Vorstand der Energie-Control Austria, DI Walter Boltz, dazu:

„Ein gewisses Ärgernis sind die Preise im Haushaltsbereich. Wir haben im Jahr 2011 eine markante Senkung der Preise im Großhandelsbereich beobachtet. Doch während im Großhandel diese Preissenkungen sukzessive weitergegeben wurden, haben wir das jedoch bei den Kunden im Haushaltsbereich nicht gesehen. Somit haben wir im Zuge einer Marktuntersuchung die Unternehmenskalkulationen überprüfen wollen. Doch alle Unternehmen haben hier ein Verweigerungskartell gebildet und haben uns keinerlei Daten über ihre Einkaufskonditionen geben wollen...