Erstmals seit über 15 Jahren ist die Zahl der FSME-Erkrankungen in Österreich wieder gestiegen. Obwohl sich 85% der Österreicherinnen und Österreicher schon mindestens einmal impfen haben lassen, erkrankten allein letztes Jahr 113 Menschen an der von Zecken übertragenen Frühsommermeningoenzephalitis (FSME). Vier Menschen, darunter ein 5-jähriges Kind starben daran. Daher startet die Österreichische Ärztekammer gemeinsam mit der Österreichischen Apothekenkammer heute eine neue FSME-Aufklärungskampagne, bei der der Impfstoff auch um ein Drittel verbilligt abgegeben wird. Der Imfpreferent und Facharzt für Kinder und Jugendheilkunde Dr. Rudolf Schmitzberger über die Ursache der gestiegenen FSME Erkrankungen:
„Warum es zu einem Anstieg gekommen ist, kann mit der Vermehrung der Zecken, mit den verbesserten Wetterbedingungen oder mit dem neuen Freizeitverhalten der Bevölkerung zusammenhängen. Doch der wichtigste Punkt ist, dass es eine Impfmüdigkeit gibt, die es zu durchbrechen gilt. Mit den hohen Durchimpfungsraten dürfen wir uns nicht zufrieden geben. Denn wenn wir diese Erkrankung mit anderen impfpräventalen Erkrankungen vergleichen, ist die Bevölkerung im Sinne einer Herdenimmunität nicht geschützt. Hier geht es um den Schutz des Individuums. Es ist egal, ob 99% geimpft sind. Der Rest ist immer noch massiv gefährdet.“
Die Folgen von FSME für den Einzelnen sind laut Ärztekammer der Bevölkerung kaum bewusst. Oftmals wird eine FSME-Erkrankung als leichte Grippe mit Abgeschlagenheit, Fieber und Kopfschmerzen verwechselt...