Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche ist nach wie vor ein großes Thema. Anlaufstellen für die Opfer sind demnach von zunehmender Wichtigkeit. Vor zwei Jahren gründete sich aus eigener Kraft die unabhängige „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt", alleine in den ersten zehn Tagen kontaktierten 150 Opfer aus römisch-katholischen Internaten und Kinderheimen die Hotline der Plattform. Dabei kam heraus, dass der Umgang des römisch-katholischen Personals mit Kindern in geschlossenen Institutionen oft sadistisch und menschenverachtend war. Diese schmerzvollen Erfahrungen musste Sepp Rothwangl am eigenen Leib erfahren. Ihm ist es nun ein Anliegen, in der Öffentlichkeit auf die vorherrschenden Missstände in der römisch-katholischen Kirche aufmerksam zu machen. Rothwangl hierzu:
„Wir schätzen, dass es in Österreich mindestens 5000 Betroffene durch sexuelle und gewaltmäßige Misshandlungen durch Mitarbeiter der katholischen Kirche gibt. Es gibt wahrscheinlich einige hundert Täter, wir wissen, dass 40 dieser Täter nach wie vor derzeit im Amt sind. Möglich ist das durch das System der Vertuschung, das bisher in der katholischen Kirche wirkt. Die Vertuschung ist meiner Meinung nach Teil der Tat und Teil des Schadens, der den Betroffenen zugefügt wird."
Rothwangl ist mittlerweile dazu bereit, sein Schicksal mit der Öffentlichkeit zu teilen...