Rund eine halbe Million Österreicherinnen und Österreicher hören schlecht, die Dunkelziffer ist nach Expertenschätzung aber weit höher. Ausgehend von Studien könne man annehmen dass bis zu 20 Prozent der heimischen Bevölkerung, jedenfalls aber 1,2 Millionen, unter Hörstörungen leiden- doch nur 25 Prozent der Betroffenen suchen Hilfe auf. Unerkannte oder unbehandelte Hörstörungen können besonders bei Kindern und älteren Menschen zu sozialer Ausgrenzung, psychischer Belastung und Lernschwierigkeiten führen. Trotzdem nehmen die Österreicherinnen und Österreicher bis dato Hilfe oft zu selten an und scheuen Hörgeräte, so die Spezialisten. Mit der Initiative „Gut hören – dazugeHören“ will die Österreichische Ärztekammer nun dazu beitragen, dass sich die hohe Dunkelziffer der Menschen mit Gehörschäden vermindert. Dazu MR Dr. Walter Dorner, Präsident der Österreichischen Ärztekammer:
„Die Dunkelziffer ist nicht genau verifizierbar. Wir wissen nur durch statistisches Datenmaterial dass die Hörbehinderung von Menschen zunehmend ist. Wir wollen das Entstigmatisieren. Wer nicht gut sieht, geht zum Augenarzt und lässt sich Brillen verschreiben um wieder ein möglichst optimales Sehempfinden zu haben. Das Gleiche möchten wir auch erreichen. Dass Menschen, die schwerer hören, zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt gehen und sich diese Behinderung, die sie ihr ganzes Leben lang begleitet, beheben lassen.“
Bei Kindern ist die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Hörschwächen besonders wichtig...