Stress macht Menschen krank. Das gilt für Frauen gleichermaßen wie für Männer, denn Stress kann unter anderem Entzündungsprozesse im Körper auslösen, die mitunter zu einem höheren Risiko von Herzkreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall führen. Der Magen-Darm-Bereich ist bei vielen Frauen besonders anfällig für stressbedingte Symptome. Zum Beispiel wird ein Reizdarmsyndrom, das sich durch Bauchkrämpfe und Verdauungsbeschwerden äußert, bei Frauen doppelt so häufig diagnostiziert wie bei Männern. Univ.-Prof. Dr. Alexandra Kautzky-Willer, Fachärztin für Innere Medizin, Endokrinologie und Stoffwechsel, beschäftigt sich schon länger mit der sogenannten Gendermedizin und untersucht hier die geschlechtsspezifischen medizinischen Unterschiede bei Männer und Frauen. Kautzky-Willer hierzu:
„Bei Frauen ist es so, dass man weiß, dass sie sensibel auf Stress reagieren, auch in ihren Hormonellen Veränderungen. Das sind etwas andere biochemische Prozesse, die sich im Gehirn als Steuerorgan abspielen. Frauen schütten andere Hormone aus, auch spielen die weiblichen Sexualhormone eine große Rolle in der Regulation des Stressniveaus. Frauen haben eher andere Strategien, wenn sie Stress haben, sie grübeln zum Beispiel sehr stark. Die körperlichen Probleme manifestieren sich also oft in psychischen Problemen...