Die ganze Welt blickt schon jetzt nach Rio de Janeiro, wo Ende Juni Vertreter aller Staaten bei einer UN-Konferenz nach 20 Jahren ein Resümee darüber ziehen, ob sich seit der ersten UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 global wirklich etwas getan hat im Umweltschutz. Im Vorfeld des Rio+20 Weltkongresses erschien schon heute eine Studie mit großer Tragweite, die unter anderem der Österreicher Stefan Giljum vom Sustainable Europe Research Institute verfasst hat. Die Ergebnisse des ersten umfassenden Weltatlas, der die globalen Zusammenhänge zwischen der Entnahme von natürlichen Ressourcen, Handel und Konsum aufzeigt, werden bei der Rio+20 Konferenz präsentiert. Die Realdaten von über 200 Ländern zeigen ernüchternde Ergebnisse und liefern klare Handlungsanweisungen für die globale Umweltpolitik. Dazu Dr. Stefan Giljum, Senior Researcher bei SERI (Sustainable Europe Research Institute):
„Die Trendwende können wir aus dem Ergebnis unserer Studie nicht ablesen. In den letzten 30 Jahren - dem Zeitraum, den wir betrachtet haben – ist die Weltwirtschaft um 150 Prozent gewachsen. Wir produzieren und konsumieren immer mehr. Wir sehen, dass der absolute Ressourcenverbrauch weltweit nach wie vor dramatisch ansteigt. Auftrag an die Teilnehmer von Rio+20 wäre eigentlich ein deutlich stärkeres Commitment hinsichtlich der Umweltziele zu zeigen.“
Die Studie „Green economies around the world?“ zeigt klar, dass bis dato enorme Ungleichheiten im Ressourcenkonsum weltweit bestehen. So verbrauchte etwa Katar 2008 als absoluter Spitzenreiter 50 mal so viel Rohstoffe wie etwa Bangladesh...