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26.06.12 - Mängel bei Identifizierung von Menschenhandelsopfern: Schulung von Beamten erforderlich

26.06.2012
Menschenhandel ist ein weit verbreitetes Phänomen – auch in Österreich: Täglich werden unzählige Menschen sexuell, in ihrer Arbeitskraft, durch Zwang zur Bettelei oder unfreiwilliger Organentnahme ausgebeutet. Die Aktualität des Phänomens Menschenhandel war selbst für die Mitglieder des Menschnrechtsbeirates ein Schockerlebnis, so der Vorsitzende des Menschenrechtsbeirates Univ.-Prof. Dr. Gerhart Wielinger.

„Zu einem erheblichen Teil stammen die Opfer des Menschenhandels aus Ländern, in denen die Bevölkerung die Polizei nicht als Schutz, sondern als Feind empfindet. Daher ist es auch leicht von den Personen, die am Menschenhandel interessiert sind und am Menschenhandel verdienen, ihren Opfern zu sagen: „Zur Polizei brauchts gar nicht zu gehen, die stecken mit uns unter einer Decke.“ Aufgrund der Erfahrungen in den Herkunftsländern ist die Chance dass das geglaubt wird sehr groß. Das ist ein zentrales Thema, das sich in dem Zusammenhang stellt. Die Identifizierung der Opfer wird erschwert. Man kann praktisch nicht damit rechnen, dass ein Opfer selbst Beschwerde führt.“

Der Menschenrechtsbeirat hat sich der Identifizierung der Opfer von Menschenhandel durch die Polizei gewidmet und gibt in einem umfassenden Bericht Empfehlungen zum Ausbau des Opferschutzes in Österreich. Obwohl bei Opferschutz und Tätersuche durch die Kriminalpolizei deutliche Fortschritte zu erkennen seien, gäbe es nach wie vor Mängel bei der Verwaltungspolizei, die die Identifizierung von Opfern schwer bis unmöglich machen. Fehlendes Problembewusstsein und mangelnde Sensibilisierung für das Problem des Menschenhandels zeigen sich im Verhalten von PolizeibeamtInnen vor allem in den vom Menschenrechtsbeirat beobachteten Bordellkontrollen und Rotlichtstreifen oder beim Vollzug der Schubhaft, so Dr...

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