Die Getreideernte 2012 ist die schlechteste seit über 40 Jahren. Mit einer prognostizierten Gesamternte von über 2,3 Millionen Tonnen ohne Mais (ca. 4,6 Mio. Tonnen inklusive Mais) wird heuer um etwa ein Viertel weniger geerntet als im Vorjahr. Die Gründe dafür liegen in den extremen Wetterbedingungen der vergangenen Monate: Neben "Wetter-Rekorden" wie dem heißesten Juni-Tag seit Messbeginn in Niederösterreich und der tiefsten jemals gemessenen Temperatur in der zweiten Maihälfte boten auch starker Frost im Februar und Trockenheit im Herbst, Winter und Frühjahr denkbar schlechte Bedingungen. Dipl.-Ing. Günter Griesmayr, Vorstandsvorsitzender der Agrarmarkt Austria, über die Getreideernte 2012:
"Wir haben heuer eine Situation, dass die Ernte heuer mengenmäßig sehr niedrig ist. Wir haben die Daten der letzten Jahrzehnte analysiert und haben heuer eine Ernte, wie wir sie das letzte Mal vor 40 Jahren hatten. Das heißt, mengenmäßig schlecht - qualitativ aber sehr gut. Das heißt, niedrige Mengen bedeuten in der Regel hohe Proteingehalte, speziell beim Weizen, und das ist das, was die Qualität ausmacht. Wir haben auch eine Linie quer durch Österreich bzw. Europa: Wenn wir St. Pölten als Grenze nehmen, haben wir westlich von St. Pölten eher gute Erträge, dafür niedrigere Proteingehalte. Und östlich von St. Pölten, in den klassischen Kornkammern Österreichs, haben wir sehr niedrige Erträge, dafür hohe Qualitäten."
Diese Mengen an hochqualitativem Getreide reichen aus, um Österreichs Bedarf in der Lebensmittelproduktion zu decken...