Die heurige Aufsichtskonferenz der österreichischen Finanzaufsichtsbehörde (FMA) steht mit dem Konferenztitel "Regulierung im Wandel: Von der quantitativen zur qualitativen Aufsicht - Erfahrungen und Herausforderungen" ganz unter dem Zeichen der EU-Aufsichtsreformen. Der FMA-Vorstand Helmut Ettl zur Herausforderung der neuen Regulierungen im Finanzsektor:
"Wir sind mit einer Fülle von neuen Regulierungen konfrontiert. Wir alle fühlen uns massiv gefordert, vor der Fülle dieser neuen Regulierungen. Einige auch überfordert. Und unsere Konferenz soll heute dazu beitragen, dass wir den gesamten Wald von Regulierungen neu vermessen. Den Zustand verschiedener Baumgruppen untersuchen und nicht nur den einzelnen Baum betrachten. Und wenn wir heute in einen Helikopter einsteigen, um aus der Höhenperspektive festzustellen, wo stehen wir eigentlich, in welcher Phase der Entwicklung sind wir, werden wir feststellen, dass es immer noch einige Bäume gibt, die von Krankheit befallen sind. Allerdings gibt es bereits auch einige Jungpflanzungen, die ganz gut gedeihen."
Den unlängst vorgelegten Vorschlag von EU-Kommissionschef José Manuel Barroso bezüglich der neuen europäischen Bankenaufsicht - die sich jedoch nur auf die Banken im EU-Euro-Raum beschränken - begrüßt Ettl grundsätzlich, sieht aber bereits Nachbesserungsbedarf. Ettl dazu:
"Dieses Projekt "Europäische Bankenaufsicht" soll ein offenes Projekt sein. Gerade wir Österreicher, mit unserer geographischen Lage, mit unserer Ausrichtung, mit unserer Bankenindustrie, haben größtes Interesse, dass dieses Projekt Europäische Bankenunion und Europäische Bankenaufsicht - und ich bin überzeugt, dieses Projekt besitzt Anziehungskräfte - offen gestaltet werden soll...