Seit dem Frühjahr 2011 ist bekannt, dass das Korneuburger Grundwasser massiv mit Pestiziden belastet ist. Bei Untersuchungen stellte sich nun heraus, dass eine zusätzliche, bislang der Öffentlichkeit nicht bekannt gemachte Belastung durch das Herbizid Clopyralid vorliegt. Proben an einer Filteranlage zeigten zudem, dass das seit dem Frühjahr 2011 im Zuge von Sanierungsmaßnahmen des Pharma- und Pestizidherstellers „Kwizda“ über Sperrbrunnen abgepumpte und in den Donaugraben eingeleitete Wasser ebenfalls große Mengen an Pestiziden enthält. Helmut Burtscher, Umweltchemiker bei GLOBAL 2000, dazu:
„Unserem Wissen nach wurde in Österreich noch nie eine Pestizidbelastung im Grundwasser festgestellt, die mit der hier vorliegenden vergleichbar wäre, nämlich 570-mal über dem Trinkwassergrenzwert beziehungsweise dem Aktionswert, ab dem Grundwasser als pestizidbelastet angesehen wird. Insgesamt wirft der ganze Fall sehr sehr viele Fragen auf. Wie konnte es kommen, dass ein kontaminiertes Gebiet, wie in Korneuburg, eineinhalb Jahre lang saniert wird, hunderte Analysen gemacht werden, und man nicht feststellt welche Pestizide in dem Wasser sind. So ein Pestizidscreening, eine Analyse mit der ich Information erhalte, welche Pestizide im Wasser drinnen sind, kann jeder in Auftrag geben. Kostet zwischen 300 und 600 Euro und dass die Behörde das nicht veranlasst hat, grenzt an einen Skandal.“
Die beiden Wirkstoffe bauen sich nur langsam in der Umwelt ab, hierbei werden Insekte geschädigt und die Wirkung der Pestizide richtet sich gegen Pflanzen...