In Europa gibt es gewaltige wirtschaftliche und soziale Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen. Lösungsansätze zum Abbau dieser regionalen Disparitäten wurden bei der 8. Konferenz Europäischer Regionen und Städte in Grafenegg (NÖ), die am 23. und 24. September stattfand, diskutiert. Denn der in den letzten Jahren vermehrt stattfindenden Schwächung der lokalen Demokratie entgegenzuwirken ist nicht nur für die einzelnen Regionen, sondern für ganz Eurpoa von großer Bedeutung, so Prof. Dr. Franz Schausberger, Vorstand des Instituts der Regionen Europas und ehemaliger Salzburger Landeshauptmann:
"Ich möchte auf die Gefahr hinweisen, dass wir seit der Finanzkrise eine gegenteilige Entwicklung haben. Vorher war es so, dass auf der Basis den Reformvertrages von Lissabon und der starken Betonung des Subsidiaritätsprinzips eine wirklich gute Entwicklung hin zu stärkeren Regionen, hin zur Dezentralisierung gewesen ist. Mit rein ökonomischen, also wirtschaftlichen, Argumenten, mit Sparargumenten, versucht man nun seit dem Eintreten der Wirtschaftskrise, auf die Regionen und auf die Kommunen loszugehen und zu sagen: Diese Strukturen sind für uns zu teuer. Man übersieht dabei aber, dass man sich in eine riesige Gefahr begibt: Dass nämlich die Abwanderung aus all diesen Regionen in die urbanen Zentren zunimmt, und nur durch starke regionale Autoritäten, die selbst daran interessiert sind dass die Menschen bei Ihnen bleiben, verhindert werden kann. Das ist also die Schizophrenie der Zentralisten, dass sie auf der einen Seite aus ökonomischen Gründen für eine Reduzierung der lokalen und regionalen Demokratie eintreten, und auf der anderen Seite dann darüber jammern, wenn die Menschen aus den Regionen in die urbanen Zentren jammern, und diese Städte dann riesige Probleme, zum Beispiel im Wohn- oder Verkehrsbereich, haben...
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