Musiktherapie gewinnt in Österreich immer mehr an Bedeutung und wird vermehrt in der Intensivmedizin, der Neonatologie, der Palliativpflege und der Krebstherapie eingesetzt. Der gezielte Einsatz von Musik - sei es auf rezeptiver oder aktiver Ebene - unterstützt nicht nur den Heilungsprozess, sondern trägt - durch die durch schnellere Genesung ermöglichte raschere Entlassung oder Verlegung der Patienten - auch zur Ökonomisierung des Gesundheitssystems bei. Außerdem ermöglicht die Musiktherapie, sich Zeit für die Patienten zu nehmen und optimal mit diesen kommunizieren zu können. Ein ganz wesentlicher Faktor, wie Priv.-Doz. Mag. Dr. Gerhard Tucek, Leiter sowohl des Bachelor-, als auch des im September 2012 neu gestarteten Masterstudienganges für Musiktherapie an der IMC FH Krems, betont:
"Wir wissen aus der Hirnforschung, dass es ganz entscheidend für einen Menschen ist, als Individuum, als Person wahrgenommen zu werden. Beispielsweise gezielte soziale Ausgrenzung durch ein nicht spiegelndes Verhalten - das würde bedeuten, ich schaue jemanden ganz gezielt nicht an - führt im Gehirn zu den selben Reaktionen, als würde man dem Gehirn körperlichen Schmerz zufügen. Das heißt, Musik hat die Möglichkeit, uns in ein größeres Gemeinsames einzubinden, und musiktherapeutisches Handeln nutzt diese Grundlage, um Menschen zu helfen, in einer befriedigenden Form zu kommunizieren."
Bei der Musiktherapie werden zwei grundlegende Zugänge unterschieden: Die rezeptive Musiktherapie entfaltet ihre therapeutische Wirkung im aktiven Hörerlebnis. Die aktive Musiktherapie ermöglicht es den Patienten - zum Beispiel durch speziell ausgewählte Musikinstrumente - kreativ zu sein und innere Bedürfnisse und Prozesse zu symbolisieren und kommunizieren...