Jeder fünfte Österreicher leidet an chronischen Schmerzen. Rund 500 Millionen Arbeitstage gehen EU-weit jährlich aufgrund dieses Gesundheitsproblems verloren. Das bedeutet einen wirtschaftlichen Verlust von 34 Milliarden Euro pro Jahr. In Österreich war chronischer Schmerz lange Zeit die häufigste Ursache für Frühpensionen (derzeit zweithäufigste Ursache nach psychischen Störungen). 19 Prozent der Patienten, die länger als 3 bis 6 Monate unter einem chronischen Schmerz leiden, verlieren zudem ihren Arbeitsplatz. Univ.-Prof. DDr. Hans Georg Kress, Präsident des Dachverbandes der Europäischen Schmerzgesellschaften (EFIC), Leiter der klinischen Abteilung für Spezielle Anästhesie und Schmerztherapie, AKH Wien/ MedUni Wien, über die Häufigkeit und weitreichenden Folgen:
"Wir wissen aus großen europäischen Untersuchungen, dass jeder fünfte Erwachsene Europäer an einem chronischen Schmerz leidet. Das bedeutet bei 17 EU-Mitgliedsländern 100 Millionen Menschen, die an einem chronischen Schmerz leiden. Jeder 11. dieser Patienten hat einen täglichen Schmerz. Das zeigt, dass dieses große Problem als solches nicht wirklich erkannt wird, weil es sich in den Statistiken nicht als ein chronisches Schmerzproblem darstellt, sondern hinter vielen Diagnosen verborgen ist. Bei uns in Europa leiden mehr Menschen an chronischen Schmerzen, als an Diabetes, Krebserkrankungen und Herzerkrankungen zusammen."
Trotz der gravierenden Folgen, die chronischer Schmerz mit sich bringt, ist etwa ein Drittel aller chronischen Schmerzpatienten nicht behandelt, wie eine große europäische Studie zeigt. Um eine optimale Behandlung zu gewährleisten, ist neben der richtigen Diagnose eine gute Arzt-Patient-Kommunikation von zentraler Bedeutung, so Univ...