In einer vom Institut für empirische Sozialforschung (IFES) in Zusammenarbeit mit der Universität Graz durchgeführten Studie zur Direkten Demokratie in Österreich wurde erhoben, wo und inwiefern die Österreicherinnen und Österreicher mehr Bedarf nach Möglichkeiten der politischen Teilnahme orten und wie sehr sie mit dem besthenden System der repräsentativen Demokratie zufrieden sind. Dabei zeigt sich ein deutlicher Handlungsbedarf nach mehr Möglichkeiten des direkten Mitbestimmens. Quer durch alle Bevölkerungsgruppen steigt die Politikverdrossenheit, wie Max Haller, Auftraggeber der Studie und Universtitätsprofessor am Institut für Soziologie an der Karl Franzens Universität Graz bemerkt:
“Wir haben im August und September 2000 Österreicher befragt - es ist eine ganz neue Studie - und das Interesse an der Politik kann man sagen, ist dramatisch gering. Nur 19 Prozent sagen, ich bin politisch interessiert, 33 Prozent sagen, ich kümmere mich so gut wie gar nicht darum. Das ist deutlich schlechter als 2004. Wir leiten also daraus ab, dass es notwendig wäre, neue Methoden der politischen Teilnahme zu ermöglichen, damit das Interesse wieder steigt.“
Als Grund für diese schwachen Werte wird auch eine als generell eher schlecht wahrgenommene politische Performance und die Häufung der politischen Skandale in der letzten Zeit genannt. So haben nur ein Drittel der Befragten eine sehr gute oder gute Meinung über die Arbeit des Parlamentes. Dabei ist laut Gert Feistritzer, Leiter der IFES Erhebung, die Unzufriedenheit der Bürger mit der Politik nicht überall gleich stark ausgeprägt.
„Bei der Zufriedenheit mit dem demokratischen System und der Arbeit der Volksvertreter gibt es ein klares West-Ost Gefälle...