„Woraus bestehen Kasnocken?“ Das ist eine jener Fragen, die Einbürgerungswillige zum Beispiel in Kärnten beantworten müssen um die österreichische Staatsbürgerschaft zu erlangen. Vierzig bis fünfzig faktische Fehler hat die Historikerin Andrea Stangl in der ursprünglichen Lehrunterlage zur Staatsbürgerschaftsprüfung gefunden. Einige davon seien bis heute nicht korrigiert. Stangl spricht sich für die Abschaffung des Wissenstests aus:
„Er ist sinnlos in dieser Form, er ist fehlerhaft, er ist schlampig gemacht und kein Mensch weiß, wozu das ganze gut sein soll. Ich denke mir, dass er in dieser Form einfach kontraproduktiv ist. Dass heißt: Er löst wahrscheinlich eher Gefühle aus, dass man nicht weiß warum man das macht und dass man das letzlicht als „Pflanzerei“ empfindet.“
„Die Tests tragen nichts zum Integrationsprozess bei“, sagt der Politikwissenschaftler Helmut Kramer. Nur noch wenige europäische Länder würden noch auf solche Wissenstests setzen:
„In elf Ländern gibt es diese formellen Tests, in integrationspolitisch fortschrittlicheren Ländern wie Schweden, Finnland gibt es sie nicht. Die Erfahrungen zeigen, dass – simpel gesprochen – alles dafür spricht die Form von Prüfungen und Staatsbürgerschaftstests überhaupt abzuschaffen, weil das nicht die geeignete Form ist den Integrationsprozess – und das ist ja so intentiert – zu fördern.“
Neben den Wissenstests ist Alev Korun von den Grünen vor allem die im internationalen Vergleich lange Einbürgerungsphase von zehn Jahren ein Dorn im Auge. Sie fordert eine Halbierung auf fünf Jahre. Deutsch auf Maturaniveau sei auch nicht für alle Staatsbürgerschaftswerber notwendig , ein Arbeiter in Vorarlberg brauche andere Sprachkenntnisse als ein Universitätsprofessor in Wien, so Korun...