Der Verkehr auf Österreichs Straßen belastet die Gesundheit der Menschen stärker als bisher angenommen. Eine aktuelle Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt, dass die direkten Gesundheitsausgaben, die vom Verkehr ausgehen, rund 2,3 Milliarden Euro pro Jahr betragen. Der mit Abstand größte Anteil mit 1,4 Mrd. Euro ist dabei auf die vom Verkehr verursachte Luftverschmutzung zurückzuführen. 800 Millionen Euro entstehen durch die Folgekosten von Verkehrsunfällen, und mindestens 100 Millionen Euro belasten das Gesundheitssystem durch Erkrankungen infolge von dauerhaftem Verkehrslärm. Rund 3.000 vorzeitige Todesfälle sind hierzulande jährlich zu beklagen, die der Verkehr durch Unfälle, Abgase und Lärm verursacht. Die VCÖ-Expertin DI Bettina Urbanek dazu:
"Die mit Abstand meisten vorzeitigen Todesfälle gibt es durch Abgase, also durch die Schadstoffe, die im Kfz-Verkehr entstehen. Das sind laut WHO 2.400 vorzeitige Todesfälle pro Jahr in Österreich. Das bedeutet nun in den Städten, wo die Abgasbelastung höher ist, dass sich die durchschnittliche Lebenserwartung um ein Jahr verringert. Man kann also sagen, dass die Gesundheitsschäden, die durch Kfz-Abgase entstehen, etwa genau so groß sind wie durch das Passivrauchen. Durch die Verkehrsabgase gibt es natürlich auch vermehrte Krankheitsfälle, bei Kindern ist das besonders Bronchitis und Asthmaanfälle. Und laut WHO gibt es alleine durch die Kfz-Schadstoffe im Jahr 21.000 zusätzliche Fälle und Einlieferungen an Bronchitis und 15.000 zusätzliche Asthmaanfälle und Einlieferungen."
Da in Österreich lange Zeit Dieselfahrzeuge gefördert wurden, ist dieser Anteil an Fahrzeugen besonders hoch. Von den 2,5 Millionen PKWs besitzen zwei Drittel keinen serienmäßig eingebauten Filter, der den Ausstoß des größten Gesundheitsgefährders - dem Feinstaub - verringern würde...