Die Ermittlungen rund um die Eurofighter-Affäre haben nun auch den von Frank Stronach gegründeten Magna-Konzern erreicht. Die Staatsanwaltschaft Wien prüft eine Reihe von Magna-Deals, die nach dem Eurofighterkauf 2002 bis zum Ende der schwarzblauen Regierung 2007 abgeschlossen wurden. Bis jetzt stehen aber nur Geschäftsführer von Briefkastenfirmen im Visier der Justiz. Für Peter Pilz von den Grünen, der im Jahr 2007 den Eurofighter U-Auschuss geleitet hat, ist der Fluss von Schmiergeldzahlungen bereits erwiesen. Dabei hat er vor allem den ehemaligen Magna-Mitarbeiter und Ex-Finanzminister Karl-Heinz Graser im Visier:
„Grasser war zuerst gegen Abfangjäger, dann war er für gebrauchte. Und dann hat es eine von uns im Untersuchungsausschuss völlig aufgeklärte Ministerratssitzung gegeben, in der der Finanzminister alle überrascht und sagt er legt ein Veto gegen Saab Grippen ein. Ein Veto gegen die Typenentscheidung des Verteidigungsministeriums, weil er plötzlich nicht mehr das billigste sondern das modernste Gerät will. Und er ist bereit die Differenz von ein paar hundert Millionen Euro draufzulegen. Das heißt: Plötzlich taucht der Abfangjäger Kritiker Grasser mit Eurofighter –Spendierhosen im Ministerrat auf, überrascht dort alle und ein tief gerührter Bundeskanzler sagt: ’Na wenn der Karl-Heinz uns soviel Geld gibt, dann ist das modernste gerade gut genug, weil wir haben einen besonders sensiblen Luftraum und da wollen wir schon die Eurofighter haben.’ So ist das ganze geschehen.“
In Summe sollen bis zu 183 Millionen Euro an fragwürdigen Zahlungen geflossen sein. Alle Gelder sollen unter dem Deckmantel der Gegengeschäfte verteilt worden sein. Laut Pilz sind im Geschäftsbericht einer Firma (Vector Aerospace) Gegengeschäfte als einziger Firmenzweck angeführt...