Die wirtschaftliche Dynamik der österreichischen KMU, der kleinen und mittleren Unternehmen, hat abgenommen und wird aller Voraussicht nach auch in Zukunft weiter abnehmen. Das geht aus dem Creditreform Klimabarometer hervor. Während das Stimmungsbarometer der mittelständischen Wirtschaft vor einem Jahr noch bei 10,7 Punkten notierte, liegt es aktuell bei nur mehr 9,5 Punkten. Im Vergleich zum Frühjahrswert, der bei 17,4 Punkten lag, ist die Stimmung Österreichs mittelständischer Unternehmen noch deutlich getrübter. Während man zwar nicht jubelnd in die Zukunft sieht, ist man dennoch gut gerüstet, so Rainer Kubicki, Geschäftsführer der Creditreform Österreich:
„Bisher – das haben wir auch in früheren Untersuchungen gezeigt – sind die österreichischen KMU überdurchschnittlich gut unterwegs gewesen. Jetzt scheinen sich die Stimmung und auch die Lage einzutrüben. Die allgemeine Krisensituation, in der wir uns befinden, schlägt jetzt offensichtlich doch auch auf den Mittelstand durch. Bezogen auf Deutschland stehen wir deutlich besser da, insbesondere bezogen auf die Eigenkapitalausstattung. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt für die Krisenresistenz eines Unternehmens.“
Obgleich die Eigenkapitalausstattung der österreichischen KMU sehr gut ist, klagen mittlerweile über 60 Prozent der Mittelständler über verschärfte Finanzierungsbedingungen durch die Banken. Rund 93 Prozent der Befragten geben an, dass Banken ihrem Unternehmen den Kredit aufgrund von zu wenig Sicherheiten verwehrt hätten. Auch die Kreditzinsen seien in den vergangenen Monaten gestiegen, wie rund 30 Prozent der Befragten erklärten. Die Experten der Creditreform gehen davon aus, dass aufgrund der erschwerten Finanzierungssituation durch Banken der Lieferantenkredit wieder vermehrt an Aktualität gewinnen könnte...