Ungefähr 500.000 Menschen sind in Österreich von Armut betroffen. Das Armut auch in Österreich ein Problem darstellt ist an der Wohnungslosigkeit am sichtbarsten. 2010 haben sich 3000 Menschen, mehr als je zuvor, mit Problem rund um das Wohnen an die Caritas gewandt. 2011 blieb diese Zahl konstant und auch 2012 ist keine Entspannung in Sicht. 1/3 dieser Personen sind junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren. Caritasdirektor Michael Landau zu den aktuellen Zahlen und den Problemen der Wohnungslosigkeit:
„Nach den letzten Daten der Republik, nach dem aktuell präsentierten Armutsbericht, leben ungefähr 500.000 Menschen in Österreich in manifester Armut. Armut ist ein Stück Realität und sichtbare Obdachlosigkeit ist da nur die Spitze eines Eisbergs. Auf der anderen Seite stimmt uns sehr nachdenklich, dass die Menschen die zu uns kommen, immer jünger werden. Etwa unter denen, die sich wegen akuter Wohnungslosigkeit an die Caritas wenden, ist die Gruppe der 18 – 30jährigen mittlerweile die größte Klientengruppe. Das stimmt uns sehr nachdenklich.“
Das Angebot der Wiener Wohnungslosenhilfe ist im Vergleich zu anderen europäischen Städten zwar gut ausgebaut, trotzdem schlafen immer noch einige 100 Personen auch im Winter auf der Straße. Die Gründe dafür haben oft mit der Stigmatisierung wohnungsloser Menschen zu tun: das Schamgefühl der eigenen Notsituation, psychische Erkrankungen, schlechte Erfahrungen mit Ämtern und Behörden, aber auch fehlende Anspruchsberechtigung sind Gründe, warum Menschen keinen Schlafplatz in Wien annehmen wollen oder können. Vor allem im Winter wird das Leben auf der Straße oft zum Überlebenskampf...