Auch heuer wird es wieder ein - wenn auch mit 0,6% marginales - Wirtschaftswachstum in Österreich geben, die Exporte werden noch einmal gegenüber dem Rekord des Vorjahres um 1,7% steigen, und auch ein EU-weiter Beschäftigungsrekord konnte heuer verzeichnet werden. Die weniger rosige Seite spiegelt sich jedoch in der zunehmend gedämpfteren Investitionsfreudigkeit Österreichischer Unternehmen wieder. Der Präsident der Österreichischen Wirtschaftskammer, Dr. Christoph Leitl, führt das auf "die Nichtregulierung des Weltfinanzsystems und der damit einhergehenden Spekulationen" zurück, so dass die heimischen Exporte und Auslandsinvestitionen schrumpfen. Weiters macht sich Leitl um die immer schwächere Kaufkraft der Österreicher sorgen:
"Wenn wir vier Prozent Lohn und Gehaltssteigerung haben, dann kostet das den Betrieben sechs Prozent, den Beschäftigten bleibt zwei Prozent, und wenn ich dann die gestiegenen öffentlichen Steuern, Abgaben, Gebühren wie Wasser, Müll, U-Bahn, Hunderl, Parkgebühren dazurechne, bleibt ein Prozent. Mich wundert es nicht, wenn die Leute sagen: "Das Geld wird knapp", mich wundert's nicht. Aber nicht weil die Sozialpartner keine fairen Regelungen finden, sondern wenn von sechs Prozent Steigerung die öffentliche Hand fünf Prozent abkassiert, ist das an der Grenze zum Unmoralischen."
Leitl fordert deshalb einen Stopp an Belastungen, wie der Besteuerung auf Erbschaft, Schenkung und Vermögen, "zumindest so lange, als in der Bürokratie noch so viele Reserven drinnen sind, die wir noch nicht gehoben haben.", so Leitl. Auch für das nächste Jahr ist - im Gegensatz zur prognostizierten Rezension der EU - ein Wirtschaftswachstum in Österreich von knapp 1% vorhergesagt...