Die Initiative „Einsatz für Österreich“ geht von bis zu 220 Millionen jährlichen Mehrkosten durch die Einführung eines Berufsheers aus. Das hat eine Studie der Johannes Kepler Universität Linz ergeben. Der größte Kostenblock ist hierbei das Gehalt für Berufssoldaten und Zivildiener. Studienautor Friedrich Schneider:
„Die errechneten Mehrkosten bewegen sich zwischen 30 und 120 Millionen, wenn man davon ausgeht, dass der positive Effekt durch die Abschaffung des Wehrdienstes aus einer internationalen Studie eins zu eins auf Österreich umgelegt werden kann. Es sind also eindeutige Mehrkosten vorhanden. Wenn ich den positiven Nutzen nur etwas abschmälere, steigen die Mehrkosten auf bis zu 200 Millionen.“
Dazu sei laut Schneider in den ersten vier bis fünf Jahren mit zusätzlichen Umstellungskosten von etwa 200 bis 300 Millionen zu rechnen. Raiffeisen General Erwin Hameseder betont, dass es sich in der Studie um sehr Konservative Schätzungen handle. In allen Ländern die auf ein Berufsheer umgestellt haben, hätten sich die Kosten bei gleicher Leistung verdoppelt. Hameseder:
„Selbst im günstigsten Fall der Annahmen für ein Berufsheer kostet dieses gleich viel wie das jetzige Wehrsystem. Da sage ich dazu, das entspricht aus meiner Sicht so nicht der Realität. Mit einem Stundensatz von zehn Euro bekommen Sie keinen Berufssoldaten. Jeder Tischler, jeder andere Professionist verdient heute in seinem Beruf deutlich mehr. Daher wird man bei einem Berufsheer einen Marktangemessenen Preis zu bezahlen haben, damit man überhaupt in die Lage versetzt wird diese Berufssoldaten zu bekommen.“
Diese Professionisten würden laut Hameseder auch der Wirtschaft fehlen, wodurch der Volkswirtschaft weitere Kosten entstünden...