Österreichs Jugendliche sind zu einem Großteil nicht ausreichend aufgeklärt. Das zeigt eine Studie der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF), die sich mit der Einstellung zur Sexualität bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auseinandersetzt. Als Hauptquelle für erste Fragen zur Sexualität gaben die Befragten die Schule an, jedoch seien Pädagogen meist nicht ausreichend ausgebildet, um eine geschlechter- und altersspezifische Behandlung dieses Themas gewährleisten zu können, so die Studienleiterin Mag. Martina Strilic. Burschen nutzen außerdem eher mediale Aufklärungsquellen wie das Internet und Fernsehen, bei Mädchen sind es Zeitschriften, Bücher, Vorträge sowie professionelle Beratungsstellen. Insgesamt haben Burschen immer weniger Ansprechpartner zum Thema Sexualität, wobei Mädchen professionelle Ansprechpartner wie Ärzte aber auch die eigene Mutter bevorzugen. Aus der Studie "Peerkommunikation und Sexualität" geht indes hervor, dass das Vorhandensein eines vertrauenswürdigen Gesprächspartners sich auf ein selbstbestimmteres Sexualverhalten auswirkt. Angesichts dieser unterschiedlichen und je nach Geschlecht auch dürftigen Informationsquellen, gibt es laut Strilic Verbesserungsbedarf an den Schulen:
"Ganz eindeutig geht für mich die Forderung nach einer geschlechtssensiblen Lern- und Beratungskultur hervor. Man muss Unterricht und sexualpädagogische Dinge so gestalten, dass sie die Bedürfnisse von Mädchen und für Burschen entsprechen. Mädchen müssen im Aufbau eines positiven Körperselbstbildes unterstützt werden, Burschen im Umgang mit den medialen Aufklärungsquellen. Aber natürlich sollten auch adäquate schulische Konzepte entwickelt werden, die mehr Raum für diese tabuisierten Themen bieten...