Die Rezession in der Kern-Eurozone bringt nun selbst den bisherigen Wachstumshochburgen Rückschläge in der Konjunkturphase. Die Flaute in der europäischen Wirtschaft erreichte in der zweiten Jahreshälfte 2012, die bislang von der Krise unerreichbar-geltenden, Wirtschaftsmotoren wie Deutschland und Österreich, und seit dem dritten Quartal spiegelte sie sich auch in den BIP-Zahlen der osteuropäischen Länder wieder. Drastische Ernteausfälle machten sich demnach in der ganzen Region negativ bemerkbar, hinzu kam ein Rückgang des BIP-Wachstums in Tschechien, Ungarn, Rumänien und Kroatien auf Grund einer schwachen Inlandsnachfrage. Der Chefanalyst von Raiffeisen Research, Peter Brezinschek, geht davon aus, dass Österreich seine ursprünglichen Budgetvorgaben im Wahljahr 2013 bei nur 0,5% BIP-Zuwachs schwer erreichen wird. Brezinschek dazu:
"Es geht darum, dass in Zentral- und Osteuropa sich die Wachstumsschwäche, insbesondere in den Wachstumsbastionen von Deutschland und Österreich bemerkbar machen über die hohe Exportabhängigkeit. In manchen Ländern wie der Slowakei, Tschechien und Ungarn wird über 60% des Bruttoinlandsprodukts im Export erwirtschaftet, und da ist es klar, dass schrumpfende Produktion in Deutschland, stagnierende Auftragsentwicklung in Österreich sich klarerweise in Zentral- und Osteuropa negativ bemerkbar machen. Wir haben daher für 2013 die Wachstumszahlen insbesondere für Ungarn, für Tschechien, auch für Polen und die Slowakei zurückgenommen und gehen davon aus, dass wir im Jahresverlauf 2013 durch die Erholung der Konjunkturlage in der Eurozone dann wieder überproportional profitieren werden. Das drückt sich allerdings noch nicht in den Jahres-BIP-Zahlen für 2013, sondern erst in jenen von 2014 aus...