Im Hinblick auf die Volksbefragung zum Thema Berufsheer oder Wehrpflicht, am 20. Jänner 2013 nennt Innenministerin Mikl-Leitner die Berechnungen zum Kostenvergleich des Zivildienstes mit dem freiwilligen Sozialen Jahr, die von Sozialminister Hundstorfer diesbezüglich vor einigen Wochen der Öffentlichkeit präsentiert wurden, eine „unseriöse Kalkulation“. Nach Bereinigung aller Fehler lägen die Kosten des freiwilligen Sozialen Jahres deutlich über jenen des derzeitigen Zivildienst-Modells: statt 172 Mio €, wie vom Sozialministerium berechnet, beliefen sich die Kosten auf 330 Mio € jährlich. Errechnet wurden die neuen Zahlen im Auftrag des Innenministeriums von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal und Dr. Andreas Baierl. Dazu Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal:
„Wir haben auf der einen Seite die dann bezeichnete „Manipulative Gegenüberstellung“, wo Äpfel mit Birnen verglichen sind und dann die Doppelverrechnung. Zusätzlich sind viele Kleinigkeiten – aber auch diese Kleinigkeiten, wie die Nichtanrechnung von administrativen Kosten im Sozialministerium, sehr wohl aber Anrechnung von administrativen Kosten im Innenministerium. Diese Kleinigkeiten summieren sich in Summe und auf diese Weise ist für mich bei dieser Geschichte dann auch der Ofen aus gewesen. Denn wenn man aufzeigt, es geht sich ohnedies alles aus, auf der anderen Seite bei einer Detailnachrechnung dann darauf kommt, das ist aber absolut vertretbar, das so nebeneinander zu stellen, da ist man dann von der Wissenschaft her auch gefordert zu sagen: das darf man so nicht als valide Zahl an die Öffentlichkeit bringen.“
Die neuen Berechnungen verdeutlichen laut der Innenministerin, dass die Kosten des freiwilligen Sozialen Jahres weit über jenen des derzeitigen Zivildienst-Modells liegen...