Das Regierungsmatch zwischen ÖVP und SPÖ im Rahmen der Volksbefragung zur Wehrpflicht ist beendet und lässt erste Analysen zu den Gewinnern und Verlierern zu. Die SPÖ, die in den vergangenen Jahren immer wieder als Mobilisierungsmeister bezeichnet wurde, schaffte dies mit einer Mobilisierungsrate von 55 % diesmal nicht. Den Auftakt im Wahljahr 2013 mit der Volksbefragung konnte ganz klar die ÖVP für sich gewinnen. Sie konnten 60 % ihrer WählerInnen mobilisieren. 75 % davon blieben auch der Parteilinie treu und stimmten für die Wehrpflicht. Ihre emotionale Kampagnen mit den Aufhängern „Die Rettung kommt zu spät“ oder „Es wird keinen Katastrophenschutz mehr geben" funktionierten. Bei der SPÖ hingegen wählten ganze 45% gegen die Parteilinie. Die Probleme der SPÖ-Kampagne für das Berufsheer liegen einerseits an der Gespaltenheit innerhalb der Partei selber, andererseits an den zu wenig emotionalisierenden Argumenten. Thomas Hofer zu den Problemen der SPÖ:
„Insgesamt war das eine uneinheitliche Linie, die auch noch halbherzig vorgebracht wurde. Zweiter Punkt, warum man das so dramatisch verloren hat war die mangelnde Emotionalisierung. Der SPÖ ist das nicht gelungen und sie hat auch zu spät gestartet mit der Kampagne. Wahrnehmbar war das erst ab dem 7. Jänner. Zu spät gestartet mit der Kampagne und dann auch noch zu wenig Emotion. Man hat eher versucht sachliche, nüchterne Argumente zu bringen. Auch das erstaunlich aus sicht der SPÖ. Denn die SPÖ war eigentlich immer die Partei, die das durchaus gut verstanden hat: Stichwort Sicherheit, Stichwort Reichensteuer. … Und der dritte Hauptgrund war sicherlich der, dass die SPÖ ihre eigene Basis überfordert hat...