Bereits seit dem Frühjahr 2011 ist bekannt, dass das Korneuburger Grundwasser mit Umweltgiften verseucht ist, an die Bevölkerung gelangen immer wieder widersprüchliche Aussagen. Ein vor wenigen Wochen veröffentlichtes Gutachten der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) bringt nun erneut Verwirrung in die Bevölkerung, da es dem Grundwasser in Korneuburg Ungefährlichkeit unterstellt, selbst für Babys sei laut AGES ein täglicher Konsum von 0,75 Liter ungefährlich. Eine äußerst gefährliche Stellungnahme, im Hinblick darauf, dass der Pestizidgrenzwert um mehr als das Tausendfache überschritten ist. Hinzu kommt, dass die AGES das verseuchte Wasser nie direkt untersucht hat, sondern nur theoretische Berechnungen durchführte. Die Stadt Korneuburg beauftragte daraufhin das FH Technikum Wien zu einer erweiterten, tiefgreifenderen Untersuchung. Insgesamt wurden dafür 20 Wasserproben aus 16 Probeentnahmestellen auf mögliche Auswirkungen auf Pflanzen- und Tierwelt sowie auf menschliche Zellen untersucht. Die Ergebnisse sprechen für sich: Eine Mischung aus Pestiziden und weiteren Schadstoffen lieferte Hinweise auf Endokrin disruptische (hormonelle) Wirksamkeit. Das Wasser ist damit ein für den Menschen - besonders für Babys - gesundheitsgefährdender Giftcocktail, der keinesfalls getrunken werden sollte, so Dr. Franz Tanzbär, der Autor der Studie. Welche Folgen der Verzehr des Grundwasser im Detail haben kann, berichtet der Umweltmediziner und Sprecher von "Ärztinnen für eine gesunde Umwelt", Dr. Hans Peter Hutter:
"Also wenn man jetzt die Problematik hernimmt, das man eine endokrine Wirksamkeit nachgewiesen hat von diesem Stoffgemisch, das im Brunnenwasser drinnen war, so kann man nun nur theoretisch sagen, welche Folgen es für die menschliche Gesundheit haben könnte...