Rund 150 Millionen Euro könnte die Berglandmilch zwischen den Jahren 2006 bis 2012 durch Preisabsprachen illegal aus den Taschen der Konsumenten gezogen haben, wenn man mit einem Kartellaufschlag von fünf Prozent rechnet – und dieser sei gering, es könnte sich um weitaus größere Summen handeln. Das beteuert heute Arbeiterkammerpräsident, Herbert Tumpel, der die Affäre um die Preisabsprache bei österreichischen Milchprodukten nur als Spitze des Eisbergs im Lebensmittelhandel erkennt. Tumpel fordert nun die Bundeswettbewerbsbehörde auf, der Öffentlichkeit alle Beteiligten an dem Preis-Kartell zu nennen. Dabei solle sich Österreich ein Beispiel an Brüssel oder Deutschland nennen. Dazu Arbeiterkammerpräsident, Herbert Tumpel:
„Tatsache ist, dass eine einzige Firma genannt wird, die Firma Bergland. Dann liest man noch von anderen Beteiligten. Es ist eine Strafe ausgesprochen worden und das ist von allen Beteiligten akzeptiert worden. Ich frage Sie jetzt, was das am Verhalten der Beteiligten ändert, wenn diese nicht genannt werden und auch nicht wie hoch die Kartellabsprachen und die Schadenssumme war. Es ändert sich überhaupt nichts! Es sind sechs Zeilen, die veröffentlicht worden sind. In Brüssel gibt es vergleichsweise Veröffentlichung von 40 Seiten, mit der Nennung von Beteiligten und deren Vorgansweise. Auch das deutsche Kartellamt verhält sich ganz ähnlich.“
Tumpels Forderungen sind klar: Der Arbeiterkammer Präsident will volle Aufklärung des Falls. Die Konsumenten müssen wissen dürfen, wie die Kartellanten vorgegangen sind, bei welchen Produkten es Absprachen gab, in welchem Ausmaß Preisaufschläge vereinbart wurden, wie hoch die Gesamtschadenssumme war und wie die Kartellgewinne schlussendlich aufgeteilt wurden unter Produzenten und dem Einzelhandel...