Die Kommunikation zur Olympiabewerbung läuft schief, ist sich Anja Richter sicher. Die ehemalige Turmspringerin befürchtet, dass Österreich eine große Chance verpassen könnte. Die vierfache Olympiateilnehmerin hofft, dass die Volksbefragung in Wien zu Gunsten der Bewerbung um die Sommerspiele 2028 ausgeht:
„Ich bin extrem unglücklich darüber, wie diese Diskussion im Moment läuft. Es geht nur darum wie viel die Bewerbung kostet. Da sind Summen im Raum die nicht nachvollziehbar sind. Man weiß, dass die Bewerbung von London 20 Millionen gekostet hat. München, die haben sehr viel investiert, hat 33 Millionen gekostet. Warum soll Wien plötzlich 100 Millionen kosten? Das ist das einzige, das ich als Schlagzeile lese. Niemand sagt, dass die Jugend das braucht. Niemand sagt, dass das ein riesengroßer volkswirtschaftlicher Nutzen ist. Es werden Arbeitsplätze geschaffen. Es ist für den Tourismus wichtig. Es gibt keinen Bereich in der Gesellschaft, den das nicht betrifft. Von der Infrastruktur angefangen. Der Bürgermeister hat am Montag gesagt, wenn es die Euro nicht gegeben hätte, wäre die U2 nicht zum Stadion gebaut worden. Das sind Sachen die der Bevölkerung nachträglich nutzen und ich glaube man kann Wien so zu einer richtigen Weltstadt machen.“
Immer nur von den Kosten zu sprechen sei nicht zielführend, meint Anja Richter. Schon die Tatsache, dass sich ständig mehr Städte für olympische Spiele bewerben zeige, dass ein großer Nutzen von Olympischen Spielen zu erwarten ist. Für den ehemalige Tennisprofi Alex Antonitsch steht die Jugend im Vordergrund. Er hofft, dass olympische Spiele im eigenen Land die Kinder zu mehr Sport motivieren. Was die oft diskutierten Infrastrukturprobleme betrifft sieht Antonitsch hier eher Chancen, als Gründe gegen eine Bewerbung:
„Es wird übers Stadthallenbad, über alle möglichen Sachen gelächelt und teilweise auch sehr böse geschrieben...