Bis zum Jahr 2030 werden in den Ballungsräumen Österreichs und deren Umland eine halbe Million Menschen mehr wohnen als heute. Der Verkehrsclub Österreich, kurz VCÖ, warnt, dass ein drastischer Ausbau des Schienenverkehrs notwendig sein wird, um das damit einher gehende Verkehrsaufkommen verkraften zu können. Der Individualverkehr werde in Zukunft zwangsläufig immer weiter zurückgedrängt werden. Anhaltend hohe Energiepreise tragen dazu bei, dass bereits heute immer mehr Menschen auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, erklärt der Verkehrsexperte Markus Gansterer vom VCÖ:
„Durch die Bank gab es im Jahr 2012 teilweise kräftige Fahrgastzuwächse. Dieses Plus an Fahrgästen ist eine Fortsetzung der vergangenen Jahre. Wenn wir uns ein paar Beispiele ansehen: Die Salzburger S-Bahn – plus zwei Drittel Fahrgastzuwachs in den letzten zehn Jahren. Die Salzburger Lokalbahnen im selben Zeitraum – plus 700.000 Fahrgäste pro Jahr. Die S-Bahn Steiermark – plus 40 Prozent Fahrgäste in den letzten fünf Jahren, also seit ihres Bestehens. Auch die Wiener Linien haben mittlerweile schon ein Viertel mehr Fahrgäste im Jahr als noch im Jahr 2000.“
Die Nadelöhre an den Stadteinfahrten hätten ihre Kapazitätsgrenzen bereits erreicht, meint Gansterer. Die Menschen reagieren bereits darauf, das Stichwort lautet Multimodalität - die Leute werden zunehmend flexibler und nützen für jeden Weg das jeweils praktischste, oder bequemste Verkehrsmittel. Menschen die alle Wege mit dem Auto zurücklegen werden immer weniger, erklärt der Verkehrsexperte:
„Insgesamt kann man aber sehen, dass die Rationalität im Mobilitätsverhalten zugenommen hat. Die Umsteigebereitschaft vom Auto auf den öffentlichen Verkehr ist sehr hoch, sofern Alternativen vorhanden sind...