Am 2. Humanitären Kongress stellten sich JournalistInnen und Mitarbeitende von NGO's die Fragen, welche Probleme in der Zusammenarbeit zwischen NGO's und Medien auftauchen und wie diese gelöst werden können. Aus der journalistischen Perspektive ist ein großes Problem die Käuflichkeit, die nur schwer aufzulösen ist. Aber auch die unterschiedlichen Interessen von NGO's und Medien erschweren eine Zusammenarbeit. Während JournalistInnen eine Geschichte erzählen müssen, geht es den NGO's oft um die Präsentation von verschiedenen Projekten. Gunter Müller, Journalist beim Nachrichtenmagazin Profil, dazu:
„Das Problem ist ein Grundsätzliches. In einer idealen Welt, dürfte es das gar nicht geben. Das heißt wir lassen uns von NGO's Reisen bezahlen und NGO's wollen, dass darüber berichtet wird. Das ist grundsätzlich nicht die Aufgabe von Medien. Das Problem ist, dass man jetzt zusehen muss, dass man eine gute Form der Zusammenarbeit findet. Wir haben meistens Interesse an den anderen Geschichten und weniger an den Projekten die uns präsentiert werden. NGO's wollen, dass nur über diese Projekte berichtet wird. Irgendwo muss man versuchen eine Einigung zu finden. Das grundsätzliche Problem, dass irgendwo eine Art von Käuflichkeit mit drinnen ist, bleibt bestehen und darüber kann man auch weiter diskutieren.“
NGO's sind sich dieser Problematik durchaus bewusst, doch kommt für sie noch ein zusätzliches Problem dazu: NGO's brauchen eine Öffentlichkeit und so auch die Medien um Gelder und Förderungen zu erhalten, dies kann aber oft nur durch Bilder und Geschichten von Individuen ausgetragen werden, welche als hilflose Objekte und zusätzlich sehr stereotyp dargestellt werden...