Ganze 56 Prozent aller in Österreich unselbständigen beschäftigten fahren mit dem Auto in die Arbeit. Bei den Pendlern, also jenen Beschäftigten, die bei ihrem Arbeitsweg die Grenzen ihrer Heimatgemeinde verlassen, sind es sogar 78 Prozent. Während über ein Drittel der Beschäftigten weniger als 15 Minuten zur Arbeit benötigt, brauchen 35 Prozent bis zu 29 Minuten für den Weg in die Arbeit. Ganze 28 Prozent fahren jeden Tag zweimal mindestens eine halbe Stunde aber auch bis zu einer Stunde und länger. Das geht aus dem Österreichischen Arbeitsklima Index hervor, der im Auftrag der Arbeiterkammer Oberösterreich erstellt wird und seit 15 Jahren als Maßstab für den wirtschaftlichen und sozialen Wandel der ArbeitnehmerInnen herangezogen wird. Während der Präsident der AK Oberösterreich, Dr. Johann Kalliauer, zwar die jüngst vorgenommenen Änderungen bei der Pendlerpauschale begrüßt, erkennt er noch viel Handlungsbedarf und formuliert seine Forderungen heute so:
„Bei den Pendlern gibt es vor allem eine Forderung, die aus unserer Sicht noch unerfüllt ist, nämlich eine Systemumstellung der Vergütung überhaupt. Es hat ja jetzt einige Verbesserungen gegeben, die sehr positiv sind, vor allem die Förderung des Job-Tickets, eine bessere Pendlervergütung für die Teilzeitbeschäftigten. Der Schwachpunkt ist aber nach wie vor, dass Pendlerpauschale als Freibetrag so wirkt, dass ArbeitnehmerInnen mit höherem Einkommen mehr profitieren als Arbeitnehmer mit niedrigeren Einkommen. Das wollen wir beseitigt haben. Wir gehen davon aus, dass der Kilometer für jede ArbeitnehmerIn gleich teuer ist und daher muss auch die Vergütung gleich sein."
Neben der Pendler-Problematik beschäftigt sich der Österreichischen Arbeitsklima Index aktuell auch mit den vergleichsweise schlechten Arbeitsbedingungen der KöchInnen und KellnerInnen...