Wenn es darum geht Erste Hilfe leisten zu wollen, sind die Österreicher Europameister. Wirft man jedoch einen Blick auf das tatsächliche Können, sind sie eher die Schlusslichter. Dieses Ergebnis geht aus einem europaweiten Test hervor, der PISA First Aid-Studie, die gemeinsam von ÖAMTC und Rotem Kreuz durchgeführt wurde. Je 200 Autofahrer in 14 Ländern wurden zum Thema Erste Hilfe in Theorie und Praxis getestet. Das Resultat für Österreich: 80 Prozent trauen sich zwar zu, Hilfe zu leisten, allerdings wissen nur magere 15 Prozent auch wirklich was sie im Notfall zu tun haben. Eine Erhebung des ÖAMTC zum Thema Zivilcourage vor zwei Jahren hat zudem gezeigt, dass die Unsicherheit dazu führt, dass im Notfall die wenigsten dann auch wirklich zu Ersthelfern werden. Europaweit liegt der Durchschnitt der eifrigen Helfer zwar nur bei 66 Prozent, allerdings verfügen im Ernstfall um drei Prozent mehr, also 18 Prozent der Helfer, über das nötige Wissen. Dazu DI Oliver Schmerold, Verbandsdirektor ÖAMTC:
„In Österreich hat die Umfrage den eklatantesten Unterschied gebracht, zwischen denen, die gerne helfen würden – die Bereitschaft ist sensationell hoch in Österreich aber auf der anderen Seite und das ist das Negative: das Wissen und Können um die Erste Hilfe ist in Österreich am geringsten. Nur 15 Prozent der Befragten wussten die richtigen Maßnahmen zu setzen. Es hapert also ganz einfach an der Praxis, an den immer wieder kehrenden Auffrischungskursen. Der Österreicher ist nur einmal bei der Ersten Hilfe, im Zuge des Führerscheinerwerbs aber er beschäftigt sich dann nur in selten Fällen damit. Der Anteil der Österreicher, bei denen der Erste Hilfe Kurs mehr als zehn Jahre zurückliegt, ist sehr hoch und hier muss angesetzt werden...