Trotz Rekordniveaus bei den heimischen Strom- und Gaspreisen wechselten im Vorjahr insgesamt nur 1,1 Prozent aller Kunden den Energielieferanten - das ist der niedrigste Wert seit sieben Jahren, obwohl gleichzeitig noch nie so viele Gaskunden gewechselt haben wie im Jahr 2012. Obwohl der österreichische Strommarkt bereits vor 12 Jahren liberalisiert wurde, wechselten bisher nur 12 Prozent der Haushalte ihren Stromlieferanten. Die Regulierungsbehörde E-Control zeigt sich über die Zahlen verwundert, da ein Wechsel des Energielieferanten den Kunden vor keine große Herausforderung stelle. Der Vorstand der E-Control Austria, Mag. Martin Graf, zum Einsparungspotential:
"Wer vergleicht, kann sich auch entsprechend Geld einsparen. Wir haben derzeit die höchste Einsparungsmöglichkeit seit der Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte für einen durchschnittlichen Haushalt von rund 400 Euro im Jahr. Im internationalen Vergleich muss man attestieren, dass wir noch immer wechselfaul sind. Selbst in Frankreich haben im Jahr 2011 3,9 Prozent der Kunden im Strombereich ihren Lieferanten gewechselt. In Österreich ist es so, dass wir hier doch einen bescheidenen Wert haben."
Trotz der niedrigen Wechselbereitschaft im Vorjahr erwartet Graf auf Grund erhöhter medialer Berichterstattung und eines damit einhergehenden Rekordzugriffs auf den Tarifkalkulator der E-Control für das Jahr 2013 einen Anstieg der Umsteiger. Ebenfalls positiv sollte sich die Grünstromaktion des Discounters Hofer auswirken, dazu werden erstmals aussagekräftige Zahlen Ende März vorliegen. Auch das Ergebnis einer aktuelle Studie zur Wechselbereitschaft wird von der Regulierungsbehörde positiv wahrgenommen: Knapp jeder fünfte Haushalt kann sich heuer einen Wechsel des Strom- oder Gaslieferanten vorstellen...