Die wirtschaftliche Situation in Österreich ist seit dem dritten Quartal 2011 von einem geringen wirtschaftlichen Wachstum geprägt. Hinzu kommen eine geringe Investitionsneigung der Unternehmen und ein schwacher privater Konsum. Trotz dieser schwierigen Lage entspannt sich die Refinanzierungssituation inländischer Banken und Unternehmen zunehmend. Österreichs Banken sind mit Überschussliquidität ausgestattet und zahlten bereits billiges Zentralbankgeld zurück. Bei den Unternehmen ist nach wie vor keine Kreditklemme zu beobachten, auch wenn sich das Kreditwachstum im Jahresverlauf abschwächte. Mag. Dr. Johannes Turner, Direktor der Statistikabteilung der Österreichischen Nationalbank, fasst die aktuellen Entwicklungen zusammen:
„Im monetären Bereich kann man zusammenfassend sagen, dass die EZB wie bekannt billige Liquidität zur Verfügung stellt, beginnend mit den Ende 2011und Anfang 2012 3-Jahres-Tendern. Parallel dazu geht die marktbasierte Refinanzierung massiv zurück. Umgekehrt, trotz niedriger und wenig attraktiver Zinssätze zeigt sich noch ein zumindest nominell positives Einlagenwachstum. Private schichten aber bereits in alternativen Anlageprodukte um. Rein von der Kreditseite betrachtet, sehen wir keine Kreditklemme. Die Situation ist in Österreich deutlich besser als im Euroraum im Vergleich. Die Unternehmen legen sich einen entsprechenden Finanzierungspolster zu. Und um den Kreis wieder zu den Banken zu schließen: Die Zinsspanne im Neugeschäft ist niedrig, ist in der unteren Bandbreite des Euroraumvergleichs, steigt aber leicht an.“
2012 nahmen Österreichs Banken 15,7 Mrd. langfristiges Zentralbankgeld an, 7,7 Mrd...