65 Prozent der jungen Österreicherinnen und Österreicher schauen persönlich optimistisch in die Zukunft. Nur 23 Prozent sind optimistisch in Hinblick auf die gesellschaftliche Entwicklung. Das ergab eine umfangreiche Studie zu den Lebenswelten der Jugendlichen in Österreich, durchgeführt von der Integral Marktforschung in Zusammenarbeit mit der T-Factory Trendagentur. Der persönliche Optimismus sei quasi „Pflicht“, während sich im gesellschaftlichen Pessimismus die ständigen Berichte über Krisen, Korruption und Komplexität spiegeln, erklärt Bernhard Heinzlmaier – Geschäftsführer von T-Factory:
„Wenn man es generalisieren will sind sie was ihr individuelles Leben betrifft ausgesprochen optimistisch und was die Zukunft der Gesellschaft betrifft ausgesprochen pessimistisch. Das ist dieses Optimismus-Pessimismus Paradoxon, wie man das in der deutschen Soziologie nennt und mittlerweile typisch für die europäische Jugend ist. Das erklärt man sich damit, dass man seine eigene Individualität dadurch zu retten versucht, dass man sich selbst ermächtigt, dass man sich mächtig macht. Nur ein mächtiges Ich kann diese untergehende Gesellschaft ertragen. Deshalb muss das Ich sich positionieren, muss sagen: Ich bin stark. Wenn Gesellschaft und Politik schwach sind, muss das Ich stark sein.“
1500 Onlineinterviews und 50 teilweise mehrstündige Gespräche mit Jugendlichen haben die Wissenschaftler durchgeführt. Es ergibt sich ein vielschichtiges Bild der Alltagswirklichkeiten junger Menschen...