Bei biologischen Produkten gibt es - besonders in Österreich - seit vielen Jahren einen ungebremsten Boom, der aber hauptsächlich im Lebensmittelhandel statt findet. Bereits 20% der landwirtschaftlichen Flächen werden hierzulande biologisch bewirtschaftet, rund sieben Prozent aller Frischeprodukte eines Österreichischen Haushaltes stammen aus biologischer Landwirtschaft. Ganz anders sieht es hingegen in der Gastronomie und Hotellerie aus: Urlauber sind bisher kaum auf Bio-Kulinarik gestoßen. Laut der Bio-Koordinatorin bei AMA, Barbara Köcher-Schulz, gibt es in der Gastronomie zwar einen Zuwachs bei Bio-Produkten, im Moment seien die Anteile aber noch äußerst gering. Beispielsweise liegt der Anteil an Bio-Fleisch im Gastronomiegroßhandel unter einem Prozent, obwohl von 2010 auf 2012 ein Wachstum von 50% statt fand. Sonja Liebhart, eine Urlaub am Bio-Bauernhof-Anbieterin aus Niederösterreich, merkt im Gespräch mit ihren Gästen, dass immer öfter Bio-Konsumenten auch im Urlaub nicht auf natürliche Lebensmittel verzichten wollen. Der Markt scheint jedenfalls reif für mehr Bio im Urlaub zu sein, Köcher-Schulz:
"Für uns ist es sehr wichtig, dass die Konsumenten auch tatsächlich an den Ort der Produktion hin kommen, dass sie sehen, welche Arbeit mit der Produktion von landwirtschaftlichen Produkten verbunden ist. Sie bauen dadurch eine eigene Werthaltung auf, die sie dann natürlich auch mit nach Hause nehmen. Und dann ist es dem Konsumenten natürlich auch wichtig, wo sie im Alltag Bio finden, dass sie auch da auf österreichische Bio-Produkte zurückgreifen, die sie so sympathisch im Urlaub kennengelernt haben."
Bis jetzt war es für potentielle Gäste, die nach Bio-Tourismus-Betrieben Ausschau hielten, relativ schwer, geeignete Anbieter zu finden...