Für Global 2000 war der am Dienstag spontan von Umweltminister Berlakovic anberaumte „Bienengipfel“ nur ein Täuschungsmannöver. Man sei zwar wenig überrascht, aber dennoch enttäuscht. Keine einzige Biene sei durch dadurch vor dem Vergiftungstod gerettet worden. Eine „skurille Inszinierung“ nennt Helmut Burtscher, Umweltchemiker bei Global 2000 den Gipfel. Dennoch gäbe es schon nächste Woche im Parlament die Chance Schritte in die richtige Richtung einzuleiten – wahrscheinlich nur gegen die Stimme des Ministers, weiß Burtscher:
„Nächste Woche gibt es sehr, sehr wichtige und entscheidende Abstimmungen im Parlament. Dabei haben wir die Möglichkeit wirklich etwas für die Bienen zu tun, das über diese Teilverbote der EU hinaus geht. Das will der Landwirtschaftsminister nicht. Er will verhindern was zu verhindern geht. Jetzt ist er hergegangen und hat einen Gipfel gemacht. Einen sogenannten Bienengipfel. Einen Gipfel der Frechheit könnte man auch dazu sagen, weil er verkündet hat, er verbietet die Neonicotinoide. In Wirklichkeit hat die EU einen Teil verboten und er nichts darüber hinaus getan. Und er hat auch zugegeben, dass er bei dem anstehenden Antrag nicht zustimmen möchte.“
De Facto können auf Österreichs Äckern weiterhin Neonicotinoide ausgebracht werden, das EU-Verbot gilt nur für bestimmte Pflanzenkulturen. Die Umsetzung dieses Verbots sei zwingend, und keine Errungenschaft des Umweltministers, betont Burtscher. Die Schädlichkeit der Pestizide sei mehr als erwiesen, zahlreiche internationale Studien würden das bestätigen. Das volle Ausmaß der Schädigung illustriert Burtscher an einer Rechnung:
„Nach ersten Verweigerungsversuchen hat der Landwirtschaftsminister dann schließlich doch zugegeben: Es werden jährlich zehn Tonnen von diesem Gift ausgebracht...