Vor 20 Jahren fand die von der UN veranstaltete Weltkonferenz der Menschenrechte in Wien statt. Es war die zweite UN-Konferenz zum Thema Menschenrechte überhaupt. Nach 20 Jahren UN-Menschenrechtskonferenz hat sich einiges getan, viel muss jedoch immer noch getan werden. Dabei kommen auch immer neue Themen dazu bzw. erhalten mehr Sichtbarkeit wie Gewalt an Frauen, sexuelle und reproduktive Menschenrechte, Landgrabbing aber auch Arbeitsrechte. Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für Gobale Entwicklung, fasst die thematischen Veränderungen zusammen:
„Alleine das zum Beispiel die Frage von Gewalt an Frauen vollkommen klar eine Menschenrechtsverletzung ist war zwar mit Peking 95 klar, ist dort beschlossen worden, aber so wirklich gesickert und ins Bewusstsein der Menschen kommt es - wie wir am Bsp. Indien sehen - zum Teil auch erst jetzt, was Auflehnung was Rebellion gegen strukturelle Gewalt gegen Frauen bedeutet. Das ist sicher ein neuer Aspekt. Aber allein aus entwicklungspolitischer Perspektive, ein Phänomen das wir vor 5 Jahren noch nicht gehabt haben war diese Frage von Landgrabbing. Also, von Firmen oder Staaten oder Pensionsfonds die hergehen und im großen Stil Landmieten kaufen oder pachten um dann dort etwas anzubauen um damit zu spekulieren und auch exportieren. Und Leute die früher dieses Land genutzt haben, keine Möglichkeit mehr haben sich selbst zu ernähren. Das sind ganz neue Aspekte von Menschenrechtsverletzungen.“
Ein weiterer Fokus sind auch sexuelle und reproduktive Menschenrechte. Es gibt weltweit 222 Millionen Frauen, die gerne verhüten würden aber keine Möglichkeit dazu haben...